Traditionen in der Börde und in Ottersleben
In früheren Jahren wurde in der Magdeburger
Börde in jedem Haushalt zum Winter wenigstens ein Schwein geschlachtet. Zum
Frühstück gab es dann Stichfleisch und frisch durch den Fleischwolf gedrehtes
Fleisch für die Dauerwurst (Bratwurst). Da aber rohes Fleisch nicht jedermanns
Geschmack war, wurden vom Hausschlächter kleine Röllchen oder Klöße geformt und
diese im Herd oder in der Bratpfanne gegart.
Um die Fleischmasse weich und eine Bindung
zu erhalten, wurden noch Eier hinzugesetzt. Dann wurde begonnen, diese Masse
mit Gewürzen, wie Muskat, Kümmel oder Majoran zu verfeinern und in den Darm zu
füllen. Jeder Hausschlächter hatte dafür sein eigenes Rezept. Da diese
Fleischmasse im Darm weich (schlopig - schlapp) war entstand der Ausdruck
„Schlope“.
Ein Otterleber, Herr Lothar Röpke,
erinnerte sich, dass schon sein Großvater Ottersleber Schlopen gefertigt hatte.
Dieses Rezept hat Herr Röpke entsprechend den heutigen Bestimmungen der
Wurstherstellung modifiziert.
Seit 1999 verkauft der Heimatverein Ottersleben e.V. die Ottersleber Schlope auf den Festen in Ottersleben.